Deppencharts

Es ist keinesweg alles falsch, was unter dem Logo der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft veröffentlicht wird, auch wenn es bei Weissgarnix und Konsorten als très chic gilt,  INSM-Leute als strunzdumme und obendrein bestechliche Knallchargen darzustellen. 

Dass aber solche Grafiken im Ökonomenblog der INSM erscheinen können, ist schon erstaunlich. Da will uns also jemand mittels  plumper optischer Manipulation suggerieren, 48% seien gut doppelt so viel wie 44%.  

Aber vielleicht gilt das ja nur für die Staatsquote und den Grenzsteuersatz…

Entfesselter Kapitalismus

Heute werfen wir mal  einen Blick in die Fratze des entfesselten Kapitalismus. Den hat gestern Bischof Marx angeklagt, wie in den Nachrichten zu hören war. Im Hinblick auf die internationalen Finanzmärkte und die Konzernklüngel, in denen sich Vorstände und Aufsichtsräte seit Jahr und Tag völlig ungeniert ein fröhliches  „Enrichez-vous“ zurufen, haben Bischof Marx und alle anderen Recht. 

Wer an der ganzen Wahrheit interessiert ist, sieht allerdings auch, dass fast jeder zweite  Euro in diesem Land durch die Hand des Staates geht. Die Staatsquote liegt nach Schätzung des Bundesfinanzministeriums dieses Jahr bei 48 Prozent (siehe Tabelle). 1960 betrug sie erst ein Drittel, der entscheidende Sprung auf ein dauerhaft höheres Niveau fiel in die frühen 1970er Jahre.