Eine “Grabrede auf den Liberalismus“ hat FAZ-Redakteur Rainer Hank verfasst. Sie enthält Überlegungen, mit denen sich nicht nur Liberale auseinanderzusetzen haben. Manches ist für Linke besonders brisant, zum Beispiel dies:
“.. längst haben die Bürger sich an vielfältig umverteilende Ausgleichsmechanismen gewöhnt. Wo viel eingezahlt wird, muss man die Kassen suchen, an denen ausgezahlt wird. Der Sozialstaat (…) setzt Anreize, ihn zum eigenen Vorteil auszubeuten und jenen Schadensfall mehr oder weniger absichtlich herzustellen, der eigentlich nur als Ausnahme gedacht war. Jeder will am liebsten das (oder mehr) ausbezahlt haben, als er einbezahlt hat. Ob Elterngeld, Studienstipendium, Hartz IV oder Bildungspaket: Was der Unterschicht recht ist, darf der Mittelschicht billig sein.“
Die Zumwinkels der Oberschicht (die, wenn nicht mehr Staatsknete, so doch auf jeden Fall weniger negative Subventionen a.k.a. Steuern wollen), sind dem FAZ-Redakteur an dieser Stelle zufällig gerade nicht eingefallen. Das ist deshalb schade, weil ja eigentlich von solchen Leuten vorbildliches Verhalten erwartet werden dürfte und weil Rainer Hank in der nächsten Passage auch Charakterfragen anspricht: