Zahlende Greise?

Das ist natürlich politisch nicht korrekt (Stichwort Altersdiskriminierung), was die Financial Times Deutschland da in ihrer Kolumne Das Kapital macht.  „Die Greise zahlen es schon zurück“ – mit dieser Headline (siehe Grafik) wird ironisiert, dass viele früh industrialisierte Länder sowohl demografisch, als auch fiskalisch seit längerem über ihre Verhältnisse leben. Nach neuesten Schätzungen des IWF sollen sich die Staatsschulden  ab 2012 bei rund 89 Prozent des BIPs stabilisieren (2009: 79 Prozent) – aber das sind bloß Hoffnungswerte.

In Wirklichkeit knirscht es vernehmlich im Gebälk des globalen Pumpkapitalismus. Der Protektionismus nimmt zu, und wie in der Weltwirtschaftskrise von 1929 ff setzt ein  Abwertungswettlauf ein. Weil beim exportstarken Weltmaschinenbaumeister die Schwankungsamplitude des BIP größer als anderswo ausfällt – letztes Jahr im roten,  dieses Jahr im grünen Bereich – fabulieren manche Ahnungslose schon wieder über ein neues goldenen Zeitalter. Und die Greise? Natürlich werden sie nichts zurückzahlen. Aber es wird Geld gedruckt als gäbe es kein morgen, und so wird man ihnen ersatzweise ein Stück der Renten und Pensionen mehr oder weniger sanft weginflationieren.

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